Neues von Familie Kohlmeise
Auf dem letzten Video waren die kleinen Meisen sieben Tage alt, seitdem ist schon wieder gut eine Woche vergangen und natürlich haben wir zwischendurch immer mal ins Vogelhaus geschaut. Die Kleinen sehen inzwischen richtig „fertig“ aus und sind unglaublich laut geworden, wenn es darum geht, nach Futter zu schreien.
Ich bin gespannt, wann sie das erste Mal ihr Nest verlassen! Allzu lang kann es bis dahin eigentlich nicht mehr dauern.
ich habe eine Meise: Familie Kohlmeise
Neulich abends im Garten: wie üblich, lassen wir die Hunde vor dem Schlafengehen noch mal nach draußen. Ein oder zwei Tage zuvor stießen sie dabei auf einen Igel, den sie – natürlich – lautstark meldeten. An diesem Abend vermuteten wir zunächst ähnliches, als aus dem Dunkel des Gartens wieder aufgeregtes Bellen zu hören war. Aber als ich mit der Taschenlampe in der Hand nachsehen ging, standen sie beide vor einer Ecke mit einigen Gartensachen und einer Box, auf der unsere Katze ihr Körbchen hat. Objekt des „Anstoßes“: ein Vogelhaus, das wir vor einiger Zeit geschenkt bekommen, aber nie aufgehängt hatten und das zwischen Futter-Eimern und ähnlichem zu Füßen des Katzenkörbchens stand. In der Hecke, die unseren Garten umgibt, gibt es so viele Nistplätze, dass wir nie den Bedarf dazu gesehen hatten es aufzuhängen. Jetzt war klar: irgendwas hat sich in dem Haus versteckt. Wir vermuteten eine Maus oder evtl. auch eine Ratte und mit entsprechend spitzen Fingern öffnete mein Mann die Schiebeklappe: Drinnen saß eine Kohlmeise auf ihrem Nest und machte sich auf ihrem Gelege ganz platt!
Schnell schoben wir die Klappe wieder zu, suchten zu später Stunde einen Platz für das Vogelhaus (der sich zum Glück an dem Balken neben dem vorherigen Standort am Boden fand) und schlugen – wer braucht schon Nachtruhe – wohl oder übel mitten in der Nacht noch einen dicken Nagel ein, um das Haus ausreichend zu sichern. Nun war die Frage, ob die Meise wohl bleiben würde oder ob unsere unbeabsichtigte Störung zum Abbruch der Brut führen würde.
Zu beobachten war in den nächsten Tagen nichts, zu hören ebenfalls nicht. Schließlich überwog die Neugier und wir schafften uns eine einfache Endoskopkamera an um vorsichtig einen Blick ins Innere des Vogelhauses werfen zu können. Ein erster ganz kurzer Einblick zeigte eine aufgebrachte Kohlmeise auf ihrem Gelege, die wütend die Kamera attackierte. Wir konnten nur einen sehr kurzen Blick erhaschen, schließlich wollten wir sie nicht zu sehr stören. Außerdem legten wir direkt nach dem „Rückzug“ der Kamera einige getrocknete Mehlwürmer ins Einflugloch, quasi als kleine Entschuldigung für unser Eindringen.
Einige Tage später starteten wir vorsichtig einen weiteren Versuch. Während wir noch Kamera und Handy einsatzbereit machten, hörten wir aus dem Vogelhaus deutliches Piepen. Sehr leise noch, aber ganz eindeutig: der Nachwuchs war geschlüpft! Seitdem herrscht zunehmend reger Flugverkehr zwischen Nest und den Futterplätzen bei uns im Garten. Unermüdlich schleppen Herr und Frau Kohlmeise Futter für die hungrige Bande heran. Wenn ich draußen herumklappere, lege ich immer mal ein paar Mehlwürmer ins Einflugloch, die auch stets sofort verschwinden.
Alle paar Tage passen wir nun einen Moment ab, in dem die „Alten“ gerade ausgeflogen sind, schauen schnell mal ins Vogelhaus – und hinterlassen natürlich immer einen kleinen Futtergruß im Einflugloch.
Ein neuer Gast an der Futterbar
Neben dem Nachwuchs bei Familie Kohlmeise erfreue ich mich zur Zeit täglich an den Besuchen eines Kleibers, der die Futterstellen in unserem Garten für sich erschlossen hat. Kopfüber zieht er die Erdnusssäule hinunter und legt immer mal den Kopf im 90-Grad-Winkel zurück um in die Gegend zu schauen, was „irgendwie etwas ungesund aussieht“, für den Kleiber aber kein Problem ist.
Ich muss gestehen: I got carried away… Der Kleiber ist noch „neu“ bei uns und ich freue mich jedes Mal so sehr über seinen Besuch, dass ich immer wieder zur Kamera greife und mich zwischen den Bildern nicht entscheiden kann. Ich gelobe Besserung – irgendwann einmal.